
Lithium Disilikat e.max versus LiSi, der neuen Konkurrenz aus Japan
Vollkeramische Systeme
Initial LiSi Press kommt von Lithium Disilikat und ist eine neue Marke auf dem Schweizer Zahntechnik Markt. Wer metallfreien Zahnersatz möchte, hat heutzutage Auswahl. Zb mit den verschiedenen glaskeramischen Systemen. Eines davon ist Lithium Disilikat welches für kleinere Restaurationen verwendet werden kann. Ich bin ein Fan dieser gepressten Keramik, da das Anwendungsgebiet von Facetten bis zu Implantat- Arbeiten reicht. Es ist preiswert und kann ästhetisch hohe Ansprüche erfüllen.
Bis jetzt hat man Lithium Disilikat hauptsächlich mit einem Namen in Verbindung gebracht: e.max. Ein Produkt der Liechtensteiner Firma Ivoclar, das seit Jahrzehnten überall auf der Welt Verwendung findet. Natürlich gibt es noch viele andere Press-Systeme. Auch sollte für grössere Brücken Zirkon oder Gold als Basis verwendet werden, in diesem Artikel geht es nur um den Lithium Disilikat Marktleader e.max im Vergleich zur neusten Konkurrenz.
Neues aus dem Osten
Diese kommt aus Japan und heisst wie anfangs erwähnt, Initial LiSi Press. Das neue Lithium Disilikat wurde diesen Frühling in Europa an der IDS Köln vorgestellt, nachdem es seit 2014 schon in den USA und Japan erhältlich ist.
Ich war anfangs etwas skeptisch, als Kollegen und Industrievertreter von dem neuen Material zu schwärmen begonnen haben, da ich die Zuverlässigkeit von e.max schätze. Initial LiSi Press von GC ist im Gegensatz zu e.max nicht rein synthetisch, sondern hat einen 30% Anteil an Feldspat. Dies soll das Material wärmer im Ton machen als e.max, welches eine starke Verglasung und schwache Lichtreflexion hat.
Erfahrungsberichte
Ivoclar hat das Problem ebenfalls erkannt und vor 1 Jahr die Powerdentin Massen auf den Markt gebracht.
Der Test. Lisi versus e.max

Zum Test: Rohlinge in 23 verschiedenen Farbtönen sollen die Zahntechnik verbessern, Leider hatte ich anfangs ein paar Fehlpressungen mit Lisi Press. Das heisst, ein Teil der Krone wurde nicht ausgepresst. Auch mein Zahntechniker Kollege Oscar Marini musste ein paar Sachen ändern bevor er erfolgreiche Pressungen hatte.
„Für Initial LiSi Press muss sich der e.max gewohnte Anwender etwas umstellen. Natürlich müssen auch an den Geräten im Labor Anpassungen gemacht werden. Aber sobald es funktioniert, überzeugt das Ergebnis durch eine einmalige Farbbeständigkeit. Initial LiSi Press ist einfach in der Anwendung und empfehlenswert!“
Zahntechniker Oscar Marini




Learning by doing
Dies war auch mein Fazit nach einem 2 tägigen LiSi Kurs. Giuseppe Voce, Leiter des Zahntechnischen Labors and der Univeristät Zürich hat dabei überzeugt! Er hat mir mit seiner kreativen Art gezeigt, wie schön gepresste Lisi Kronen , individuell überschichtet sind,
Giuseppe Voce ist begeistert von Initial LiSi Press. Für seine Schichtungen mit Initial mischt er jeweils mindestens zwei Massen miteinander. Schliesslich arbeitet er mit 12 verschiedenen Keramikmassen-Kompositionen. Ich habe im Labor die selbe Erfahrung gemacht und finde, dass vorallem die Schneide-Massen mit einer Zugabe von Transpa- oder Fluoreszenz-Massen weniger milchig und natürlicher wirken.




Das Labor der Zahnmedizinischen Universität Zürich verwendet seit der Einführung von LiSi bei Lithium Disilikat Arbeiten kein e.max mehr, sondern nur noch die japanische Alternative. (x)




x Anmerkung der Autorin: Nach Publikation des Artikels hat sich Giuseppe Voce per Email bei mir gemeldet. Er möchte festhalten, dass e.max weiterhin im Labor der Zahnmedizinischen Universität Zürich zum Einsatz kommt.
Wir verwenden nicht ausschliesslich LiSi Press, sondern auch sehr oft e.max press/cad. (Vorallem Multipress oder auch alle e.max CAD Rohlinge)
Cheftechniker Vocce, Universität Zürich
Was wir komplett ersetzt haben, ist die Verblendkeramik. Hier verwenden wir ausschliesslich Initial LiSi von GC